Klima, Klima, Klima
netzwelt, Dienstag, 17. November 2009, 02:24
Der Weltklimagipfel in Kopenhagen droht jetzt auch zur Farce zu werden. Wie schön. Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach kein international bindendes Abkommen verabschiedet. Weil 17 APEC-Länder das für "unrealistisch" halten. Es soll jetzt ein politisch, aber nicht juristisch bindendes Abkommen geschlossen werden.
Super. Wie unsere Klimakanzlerin das wohl verkaufen wird?
Ich dreh jetzt wieder die ollen Glühlampen ein, mach doch noch den Führerschein und kauf mir dann eine stinkende, benzinfressende Karre...damit kann ich dann über den verwüsteten Planeten brettern. *grunz*
Super. Wie unsere Klimakanzlerin das wohl verkaufen wird?
Ich dreh jetzt wieder die ollen Glühlampen ein, mach doch noch den Führerschein und kauf mir dann eine stinkende, benzinfressende Karre...damit kann ich dann über den verwüsteten Planeten brettern. *grunz*
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Es geht wieder los...
netzwelt, Samstag, 31. Oktober 2009, 12:27
Gestern. Supermarkt. Der übliche einmal-rund-Gang war nicht möglich. Ständig musste man irgendwelchen Stollen-Sonderverkaufsflächen ausweichen, dazu Lebkuchen links und Spekulatius rechts und im Radio auch noch "Last Christmas" von Wham. GEHTS NOCH?
Also ab in die Buchhandlung und da beinahe über das einen Schlitten ziehende Plastik-Rentier (stilecht mir roter Nase) gestolpert, auf dem Schlitten kunstvoll drapierte Bücher, für "das Fest der Liebe". HILFE!
Raus aus dem Laden, Rolltreppe hoch, in die Fußgängerzone...überfüllt von Bekloppten mit vollgestopften Plastiktüten. Lichtwochen. Weihnachtsdeko. "Jingle Bells"-Beschallung. Von rechts weht einem der Gestank von gebrannten Mandeln in die Nase, links quengelt ein Blag rum und von vorne kommt die nächste Glühwein-Schnapsleiche angetorkelt. Haufenweise abgesägte Tannen. Blockflötenterror. Jesuskind-Geheuchel. WAAAAH!
Also ab in die Buchhandlung und da beinahe über das einen Schlitten ziehende Plastik-Rentier (stilecht mir roter Nase) gestolpert, auf dem Schlitten kunstvoll drapierte Bücher, für "das Fest der Liebe". HILFE!
Raus aus dem Laden, Rolltreppe hoch, in die Fußgängerzone...überfüllt von Bekloppten mit vollgestopften Plastiktüten. Lichtwochen. Weihnachtsdeko. "Jingle Bells"-Beschallung. Von rechts weht einem der Gestank von gebrannten Mandeln in die Nase, links quengelt ein Blag rum und von vorne kommt die nächste Glühwein-Schnapsleiche angetorkelt. Haufenweise abgesägte Tannen. Blockflötenterror. Jesuskind-Geheuchel. WAAAAH!
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Alle Jahre wieder...
netzwelt, Donnerstag, 1. Oktober 2009, 17:47
Liebe Deutsche Bahn!
Der Herbst ist da. Wie Ihnen vielleicht bekannt sein dürfte, haben Laubbäume im Herbst die Angewohnheit, sich ihrer Blätter zu entledigen. Einige davon können auch auf Bahngleise fallen.
Falls es also in den kommenden Wochen wieder einmal zu merklichen Verspätungen kommen sollte, dann denken Sie bitte an den Running Gag - das überraschenderweise Laub auf den Gleisen liegt.
Kann man im Herbst ja nicht vorhersehen.
Der Herbst ist da. Wie Ihnen vielleicht bekannt sein dürfte, haben Laubbäume im Herbst die Angewohnheit, sich ihrer Blätter zu entledigen. Einige davon können auch auf Bahngleise fallen.
Falls es also in den kommenden Wochen wieder einmal zu merklichen Verspätungen kommen sollte, dann denken Sie bitte an den Running Gag - das überraschenderweise Laub auf den Gleisen liegt.
Kann man im Herbst ja nicht vorhersehen.
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Willkommen im Tigerenten-Land
netzwelt, Montag, 28. September 2009, 07:00
Wenn demnächst die Steuern gesenkt werden (das hat der Guido gesagt!) und Lieschen Müller dann fünf Euro mehr im Monat hat, kommt der Aufschwung von ganz alleine.
Die gute Nachricht des Wahltages: Die DVU ist in Brandenburg mit Pauken und Trompeten aus dem Landtag geflogen.
ZurVolkspartei SPD: Steinmeier wird Fraktionschef, was ich nicht ganz falsch finde. Müntefering wird bis zum kommenden Bundesparteitag viel Druck aus dem linken Flügel bekommen, denn die SPD wird sich wieder auf ihre Kernkompetenzen besinnen müssen und die liegen nun mal im linken Themenspektrum. Und sie wird sich nach links öffnen müssen, denn den ganz linken Rand hat sie verloren und sie wird ihn nicht mehr zurückbekommen.
2011 und 2013 werden wichtig sein für die SPD. 2011 wird in Berlin gewählt. Wenn Wowereit erneut gewinnt, wird er bundespolitische Ambitionen anmelden - und wen hat die SPD denn sonst? Scholz ist zu unauffällig und hat die Ausstrahlung eines abgetauten Kühlschranks, Sigmar Gabriel scheint nicht zu wissen, wo er hin will und Andrea Nahles ist zu jung. Außerdem stammt Wowereit aus dem SPD-Bezirk Berlin-Tempelhof der eher zu den Parteirechten gehört. Da er aber eine rot-rote Regierung führt, könnte er beide Flügel zusammenhalten.
Wenn es gelingt, in den Ländern (allen voran Saarland und Brandenburg) Rot-Rot-Grüne Bündnisse zu schmieden, hat man immerhin im Bundesrat noch ein Wörtchen mitzureden.
Die gute Nachricht des Wahltages: Die DVU ist in Brandenburg mit Pauken und Trompeten aus dem Landtag geflogen.
Zur
2011 und 2013 werden wichtig sein für die SPD. 2011 wird in Berlin gewählt. Wenn Wowereit erneut gewinnt, wird er bundespolitische Ambitionen anmelden - und wen hat die SPD denn sonst? Scholz ist zu unauffällig und hat die Ausstrahlung eines abgetauten Kühlschranks, Sigmar Gabriel scheint nicht zu wissen, wo er hin will und Andrea Nahles ist zu jung. Außerdem stammt Wowereit aus dem SPD-Bezirk Berlin-Tempelhof der eher zu den Parteirechten gehört. Da er aber eine rot-rote Regierung führt, könnte er beide Flügel zusammenhalten.
Wenn es gelingt, in den Ländern (allen voran Saarland und Brandenburg) Rot-Rot-Grüne Bündnisse zu schmieden, hat man immerhin im Bundesrat noch ein Wörtchen mitzureden.
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Netz-Rauschen
netzwelt, Mittwoch, 23. September 2009, 13:29
Neulich...schnarchlangsame Verbindung. Upload 370 kbit/s und Download magere 80 kbit/s. Bis dann gar nichts mehr ging. War Schnüffel-Schäuble mit seinem Rolli in einem Kabelbaum hängen geblieben oder was?
Erster Anruf bei der Hotline (genauer gesagt bei der Störungsstelle, weil für lau), fünf Minuten Warteschleife und dann plötzlich ein Besetztzeichen. Hmpf! Wieder angerufen, 18 Minuten (!) in der Warteschleife gehangen, das Problem geschildert, Leitung prüfen lassen und plötzlich nur noch Krachen und Rauschen in der Leitung und wieder rausgeflogen. Aber immerhin, ein paar Sekunden später ging es wieder.
Angeblich Wartungsarbeiten der Telekomiker am Verteilerdings, seitdem DSL- und ISDN-Störungen. Bis die das wieder gerichtet hatten vergingen roundabout 48 Stunden. Ich dachte immer, Wartungsarbeiten seinen dazu da, die Verbindung zu gewährleisten. Was machen die Kasperköppe da?
Erster Anruf bei der Hotline (genauer gesagt bei der Störungsstelle, weil für lau), fünf Minuten Warteschleife und dann plötzlich ein Besetztzeichen. Hmpf! Wieder angerufen, 18 Minuten (!) in der Warteschleife gehangen, das Problem geschildert, Leitung prüfen lassen und plötzlich nur noch Krachen und Rauschen in der Leitung und wieder rausgeflogen. Aber immerhin, ein paar Sekunden später ging es wieder.
Angeblich Wartungsarbeiten der Telekomiker am Verteilerdings, seitdem DSL- und ISDN-Störungen. Bis die das wieder gerichtet hatten vergingen roundabout 48 Stunden. Ich dachte immer, Wartungsarbeiten seinen dazu da, die Verbindung zu gewährleisten. Was machen die Kasperköppe da?
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E.T., Adam, Eva und die Brigitte-Diät
netzwelt, Sonntag, 20. September 2009, 17:06
Es GIBT Außerirdische. Das ist ganz logisch.
Gott erschuf Himmel und Erde. Gott erschuf Pflanzen und Tiere (wobei er wirklich Humor bewies. Man muss sich nur mal das Schnabeltier ansehen). Gott erschuf Adam und Eva.
Eva machte dann die erste Brigitte-Diät und stieg auf Obst um, mampfte verbotenerweise einen Apfel und dafür wurden die beiden aus dem Paradies verbannt.
Dummerweise entwickelte sich die ganze Sache nicht so wie erwartet, also gab Gott den Menschen Regeln. Das war die Sache mit Moses und den 10 Geboten. Das brachte aber auch nicht so wirklich viel, also schickte Gott seinen Sohn los, damit der den Menschen mal klar macht, was Sache ist.
Und jetzt kommen wir zu den Außerirdischen: Wenn Gott die (und deren Planeten) auch erschaffen hat, muss er da ja auch ab und zu nach dem Rechten sehen. Und da die Ewigkeit verdammt lange dauert, nimmt er sich dafür auch jede Menge Zeit. Er wird also lange nicht hier sein. Der wird staunen, wenn er zurück kommt!
Seinen Sohn hat man umgebracht, alte senile Knacker beanspruchen einen Stellvertreterplatz (wie anmaßend), in seinem Namen wurden Kriege geführt und Menschen getötet oder missioniert.
Nebenbei spaltete die Menschheit das Atom und hätte sich beinahe selber in die Luft gejagt, man schlägt sich immer noch gegenseitig die Köpfe ein (wie war das mit den Regeln?) und richtet nebenbei den mühsam erschaffenen Planeten zu Grunde.
Leute, das gibt eine fette Standpauke, wenn der große Gasförmige das sieht.
Gott erschuf Himmel und Erde. Gott erschuf Pflanzen und Tiere (wobei er wirklich Humor bewies. Man muss sich nur mal das Schnabeltier ansehen). Gott erschuf Adam und Eva.
Eva machte dann die erste Brigitte-Diät und stieg auf Obst um, mampfte verbotenerweise einen Apfel und dafür wurden die beiden aus dem Paradies verbannt.
Dummerweise entwickelte sich die ganze Sache nicht so wie erwartet, also gab Gott den Menschen Regeln. Das war die Sache mit Moses und den 10 Geboten. Das brachte aber auch nicht so wirklich viel, also schickte Gott seinen Sohn los, damit der den Menschen mal klar macht, was Sache ist.
Und jetzt kommen wir zu den Außerirdischen: Wenn Gott die (und deren Planeten) auch erschaffen hat, muss er da ja auch ab und zu nach dem Rechten sehen. Und da die Ewigkeit verdammt lange dauert, nimmt er sich dafür auch jede Menge Zeit. Er wird also lange nicht hier sein. Der wird staunen, wenn er zurück kommt!
Seinen Sohn hat man umgebracht, alte senile Knacker beanspruchen einen Stellvertreterplatz (wie anmaßend), in seinem Namen wurden Kriege geführt und Menschen getötet oder missioniert.
Nebenbei spaltete die Menschheit das Atom und hätte sich beinahe selber in die Luft gejagt, man schlägt sich immer noch gegenseitig die Köpfe ein (wie war das mit den Regeln?) und richtet nebenbei den mühsam erschaffenen Planeten zu Grunde.
Leute, das gibt eine fette Standpauke, wenn der große Gasförmige das sieht.
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Amoklauf in Ansbach
netzwelt, Freitag, 18. September 2009, 10:17
Hach ist das nicht schön, wenn gewisse Dinge doch immer wieder verlässlich sind? Das Fachblatt für Hetzkampagnen Meinungsmache fängt schon an, ich zitiere mal:
"Die Polizei stellte Laptop und Computer des Jugendlichen sicher (...) soll sich in psychotherapeutischer Behandlung befunden haben.
Der 18-Jährige hört Heavy Metal, kam stets in einem schwarzen Mantel zur Schule, den er auch während seines Amoklaufs trug."
(© www.bild.de)
In einem Kommentar heißt es:
"Es ist schon wieder passiert. Wieder ist ein Jugendlicher an einer Schule Amok gelaufen. Wieder sind unschuldige Menschen verletzt worden. (...) Gewalt gab es in jeder Epoche, sagen die Gelehrten an den Universitäten. (...)
Mag ja alles sein. Ich werde trotzdem das Gefühl nicht los, dass es natürlich etwas zu tun hat mit diesem ganzen Internet-Dreck, mit dem sich viele schon als Kinder voll stopfen: Gewalt-Pornos, Gewalt-Spiele, Gewalt-Filme, Gewalt-Musik."
(© www.bild.de)
Laptop, Computer, Psychotherapie, Internet, Gewalt-Spiele, Gewalt-Musik. So einfach kann die Welt sein.
Ich bin jetzt seit roundabout 10 Jahren im Netz unterwegs, ich höre seit ich 15 bin schlimme Gewalt-Musik und ich habe auch Gewalt-Spiele zu Hause. Was bin ich nur für ein verkommenes Subjekt.
"Die Polizei stellte Laptop und Computer des Jugendlichen sicher (...) soll sich in psychotherapeutischer Behandlung befunden haben.
Der 18-Jährige hört Heavy Metal, kam stets in einem schwarzen Mantel zur Schule, den er auch während seines Amoklaufs trug."
(© www.bild.de)
In einem Kommentar heißt es:
"Es ist schon wieder passiert. Wieder ist ein Jugendlicher an einer Schule Amok gelaufen. Wieder sind unschuldige Menschen verletzt worden. (...) Gewalt gab es in jeder Epoche, sagen die Gelehrten an den Universitäten. (...)
Mag ja alles sein. Ich werde trotzdem das Gefühl nicht los, dass es natürlich etwas zu tun hat mit diesem ganzen Internet-Dreck, mit dem sich viele schon als Kinder voll stopfen: Gewalt-Pornos, Gewalt-Spiele, Gewalt-Filme, Gewalt-Musik."
(© www.bild.de)
Laptop, Computer, Psychotherapie, Internet, Gewalt-Spiele, Gewalt-Musik. So einfach kann die Welt sein.
Ich bin jetzt seit roundabout 10 Jahren im Netz unterwegs, ich höre seit ich 15 bin schlimme Gewalt-Musik und ich habe auch Gewalt-Spiele zu Hause. Was bin ich nur für ein verkommenes Subjekt.
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Wir sind Kulturhaupstadt
netzwelt, Dienstag, 30. Juni 2009, 11:11
2010 ist das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas. Soll es zumindest sein. Deshalb wird auch allerorten gebaut, gebuddelt und geschweißt.
Vor allen Dingen die Bahnhöfe werden groß umgebaut, denn der ein oder andere Kulturtourist wird mit der Bahn anreisen. Und einige Bahnhöfe hatten es, zugegebenermaßen, auch wirklich nötig.
Duisburg. Dortmund. Und Essen:
Man kann es ein Tunnelloch nennen oder auch den provisorischen Nordostausgang des Essener Hauptbahnhofs; jedenfalls steht da an einem Container ein Teil des Schlamassels aufgezählt: "Alle Züge, die planmäßig aus Gleis 6 fahren, fahren... abweichend aus Gleis 4."
So weit, so klar, nur folgt darunter umstandslos die Liste "Ausnahmen und weitere Abweichungen" mit zehn Punkten, in sich zum Teil nochmals unterschieden in werktags und sonntags, sowie die Ausnahmenausnahme, dass der Regionalexpress 11 statt aus Gleis 6 oder Gleis 4 aus Gleis 10 fährt, außer dem um 20.15 Uhr, versteht sich.
(© www.derwesten.de)
Alles klar? Nein? So geht es vielen, auch mir – und ich fahre wirklich oft und viel mit der Bahn. Bis 2010 soll das erledigt sein, nur was erwartet den Besucher dann, wenn er den neuen Bahnhof verlässt? Man ahnt es...eine Baustelle. Denn die Stadt beginnt mit ihrem Umbau des Hauptbahnhof-Umfeldes (Vorplatz und Straßen, Parkplätze und Busbahnhof) erst im Herbst dieses Jahres. Und das wird bis in den Kultursommer hinein dauern.
Nicht dass man das vorher gewusst hätte, den Titel hat man ja erst seit drei Jahren. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, Baustellen an sich noch schnell zur Kunstform zu erklären. Quasi als Ausdruck der gestalterischen Kraft...sonst machen sie in irgendeiner Vernissage ja auch "Ah" und "Oh", wenn sie vor Leinwand voll Fingerfarbe stehen, oder Bücher von Nobelpreisträgern lesen, von denen sie bis zur Verleihung mit Sicherheit genauso wenig gewusst haben wie ich.
Um noch mal auf die Bahnhöfe zurückzukommen: Den Hauptbahnhof Gelsenkirchen hätte man gleich mit umbauen können. Der ist so hässlich, der geht glatt als modernes Kunstwerk durch - womit wir dann wieder bei der Kultur wären.
Vor allen Dingen die Bahnhöfe werden groß umgebaut, denn der ein oder andere Kulturtourist wird mit der Bahn anreisen. Und einige Bahnhöfe hatten es, zugegebenermaßen, auch wirklich nötig.
Duisburg. Dortmund. Und Essen:
Man kann es ein Tunnelloch nennen oder auch den provisorischen Nordostausgang des Essener Hauptbahnhofs; jedenfalls steht da an einem Container ein Teil des Schlamassels aufgezählt: "Alle Züge, die planmäßig aus Gleis 6 fahren, fahren... abweichend aus Gleis 4."
So weit, so klar, nur folgt darunter umstandslos die Liste "Ausnahmen und weitere Abweichungen" mit zehn Punkten, in sich zum Teil nochmals unterschieden in werktags und sonntags, sowie die Ausnahmenausnahme, dass der Regionalexpress 11 statt aus Gleis 6 oder Gleis 4 aus Gleis 10 fährt, außer dem um 20.15 Uhr, versteht sich.
(© www.derwesten.de)
Alles klar? Nein? So geht es vielen, auch mir – und ich fahre wirklich oft und viel mit der Bahn. Bis 2010 soll das erledigt sein, nur was erwartet den Besucher dann, wenn er den neuen Bahnhof verlässt? Man ahnt es...eine Baustelle. Denn die Stadt beginnt mit ihrem Umbau des Hauptbahnhof-Umfeldes (Vorplatz und Straßen, Parkplätze und Busbahnhof) erst im Herbst dieses Jahres. Und das wird bis in den Kultursommer hinein dauern.
Nicht dass man das vorher gewusst hätte, den Titel hat man ja erst seit drei Jahren. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, Baustellen an sich noch schnell zur Kunstform zu erklären. Quasi als Ausdruck der gestalterischen Kraft...sonst machen sie in irgendeiner Vernissage ja auch "Ah" und "Oh", wenn sie vor Leinwand voll Fingerfarbe stehen, oder Bücher von Nobelpreisträgern lesen, von denen sie bis zur Verleihung mit Sicherheit genauso wenig gewusst haben wie ich.
Um noch mal auf die Bahnhöfe zurückzukommen: Den Hauptbahnhof Gelsenkirchen hätte man gleich mit umbauen können. Der ist so hässlich, der geht glatt als modernes Kunstwerk durch - womit wir dann wieder bei der Kultur wären.
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Politik macht keinen Spaß mehr
netzwelt, Montag, 23. März 2009, 11:19
Es ödet mich so an. Egal, in welche politische Sendung man hineinzappt, es sind immer dieselben nichtssagenden Gestalten anwesend. Mit immer denselben Positionen. Hat sich eigentlich was geändert, abgesehen davon dass Gerhard Schröder jetzt Angela Merkel heißt?
Früher wusste ich schon Monate vor einer Wahl, wo ich mein Kreuzchen machen würde, da gab es gar keine Überlegungen. Heute bin ich der klassische Wechselwähler. Warum? Weil die Parteien austauschbar geworden sind. Selbst die Grünen sind - seit dem sie einmal vom Nektar der Macht kosten durften - nicht mehr wieder zu erkennen. Es geht nicht mehr um das Land, um die Menschen und ihre Probleme. Es geht nur noch um den Machterhalt.
Eine Legislaturperiode dauert vier Jahre? Das war vielleicht mal so. Heute sind es noch zweieinhalb Jahre, in denen man was schaffen kann.
Nach der Wahl ist vor der Wahl. Erst mal muss man gucken, was anliegt und mit wem man was umsetzen kann. Gerade bei einem kompletten Regierungswechsel kann da ein halbes Jahr ins Land gehen. Und ein Jahr vor dem bundesweiten Urnengang setzt man nichts mehr um was irgend jemandem weh tun könnte, denn dann ist bereits Wahlkampf.
Das erste, was ich im Zuge meiner politischen Meinungsbildung bewusst mitbekommen habe war der Wechsel von Kanzler Schmidt zu Kanzler Kohl. Und der wäre keine 16 Jahre im Amt geblieben wenn ihm 1989/1990 nicht die Wiedervereinigung in den Schoß gefallen wäre. Egal, wie man zu einer Partei steht, 16 Jahre sind einfach zu viel, eine Demokratie lebt auch vom Wechsel. Die Strukturen verkrusten, das Wort "Reformstau" kennt heute jedes Kind.
Die Aufbruchstimmung beim Regierungswechsel zu Rot-Grün 1998 kam ja nicht von ungefähr, nur ist alles zu schnell versandet. Hinzu kamen eine kriselnde Wirtschaft, leere Kassen und eine schlagkräftige Opposition.
Der einzige, der zum Ende der Schröder-Ära noch einigermaßen glaubwürdig erschien war Joschka Fischer, was seine Umfragewerte zeigten. Er war immer einer der beliebtesten Politiker, weil man bei ihm immer das Gefühl hatte dass er das, was er sagte auch so meinte. Heute bekommt man immer nur inhaltsleeres Gefasel und billigen Populismus geboten.
Was haben wir vor ein paar Jahren noch diskutiert. Endlos, mit Leidenschaft und Enthusiasmus. Und heute? Politik macht keinen Spaß mehr. Die einzigen, die sich nicht dem Zeitgeist angepasst haben sind diejenigen, die ihr Fähnchen schon immer in den Wind gehängt haben und dorthin strebten, wo es Macht zu erringen und zu sichern galt. Die sind der Rede nicht wert.
Vielleicht liegt (oder lag) es daran, dass Deutschland im Vergleich zum Rest Westeuropas noch eine junge Demokratie war die ihre Geburtswehen gerade erst hinter sich hatte. Nach dem Wirtschaftswunder kam die Wirtschaftskrise, dann der kalte Krieg, der Streit um atomare Bewaffnung im Westen und dann wurde die Stimmung von pfälzischer Bräsigkeit...ähm, Gemütlichkeit übernommen.
Alles ging seinen gewohnten Gang. Die Welt war geordnet. Der böse Feind stand im Osten, die Freunde waren im Westen, die Renten waren sicher (haha) und der FC Bayern wurde ständig deutscher Fußballmeister.
Dummerweise änderte sich das dann. Heute wird Deutschland am Hindukusch verteidigt (waren wir da nicht schon mal?), der Feind trägt Bart und Sprengstoffgürtel und die Renten sind auch nicht mehr sicher.
Und wenn es doch mal zu langweilig werden sollte, dann konnten wir uns immerhin noch auf den wildgewordenen Texaner aus Washington verlassen, der hier und da mal einen Krieg vom Zaun brach. Aber der ist ja nun (gottlob) auch nicht mehr da...
Früher wusste ich schon Monate vor einer Wahl, wo ich mein Kreuzchen machen würde, da gab es gar keine Überlegungen. Heute bin ich der klassische Wechselwähler. Warum? Weil die Parteien austauschbar geworden sind. Selbst die Grünen sind - seit dem sie einmal vom Nektar der Macht kosten durften - nicht mehr wieder zu erkennen. Es geht nicht mehr um das Land, um die Menschen und ihre Probleme. Es geht nur noch um den Machterhalt.
Eine Legislaturperiode dauert vier Jahre? Das war vielleicht mal so. Heute sind es noch zweieinhalb Jahre, in denen man was schaffen kann.
Nach der Wahl ist vor der Wahl. Erst mal muss man gucken, was anliegt und mit wem man was umsetzen kann. Gerade bei einem kompletten Regierungswechsel kann da ein halbes Jahr ins Land gehen. Und ein Jahr vor dem bundesweiten Urnengang setzt man nichts mehr um was irgend jemandem weh tun könnte, denn dann ist bereits Wahlkampf.
Das erste, was ich im Zuge meiner politischen Meinungsbildung bewusst mitbekommen habe war der Wechsel von Kanzler Schmidt zu Kanzler Kohl. Und der wäre keine 16 Jahre im Amt geblieben wenn ihm 1989/1990 nicht die Wiedervereinigung in den Schoß gefallen wäre. Egal, wie man zu einer Partei steht, 16 Jahre sind einfach zu viel, eine Demokratie lebt auch vom Wechsel. Die Strukturen verkrusten, das Wort "Reformstau" kennt heute jedes Kind.
Die Aufbruchstimmung beim Regierungswechsel zu Rot-Grün 1998 kam ja nicht von ungefähr, nur ist alles zu schnell versandet. Hinzu kamen eine kriselnde Wirtschaft, leere Kassen und eine schlagkräftige Opposition.
Der einzige, der zum Ende der Schröder-Ära noch einigermaßen glaubwürdig erschien war Joschka Fischer, was seine Umfragewerte zeigten. Er war immer einer der beliebtesten Politiker, weil man bei ihm immer das Gefühl hatte dass er das, was er sagte auch so meinte. Heute bekommt man immer nur inhaltsleeres Gefasel und billigen Populismus geboten.
Was haben wir vor ein paar Jahren noch diskutiert. Endlos, mit Leidenschaft und Enthusiasmus. Und heute? Politik macht keinen Spaß mehr. Die einzigen, die sich nicht dem Zeitgeist angepasst haben sind diejenigen, die ihr Fähnchen schon immer in den Wind gehängt haben und dorthin strebten, wo es Macht zu erringen und zu sichern galt. Die sind der Rede nicht wert.
Vielleicht liegt (oder lag) es daran, dass Deutschland im Vergleich zum Rest Westeuropas noch eine junge Demokratie war die ihre Geburtswehen gerade erst hinter sich hatte. Nach dem Wirtschaftswunder kam die Wirtschaftskrise, dann der kalte Krieg, der Streit um atomare Bewaffnung im Westen und dann wurde die Stimmung von pfälzischer Bräsigkeit...ähm, Gemütlichkeit übernommen.
Alles ging seinen gewohnten Gang. Die Welt war geordnet. Der böse Feind stand im Osten, die Freunde waren im Westen, die Renten waren sicher (haha) und der FC Bayern wurde ständig deutscher Fußballmeister.
Dummerweise änderte sich das dann. Heute wird Deutschland am Hindukusch verteidigt (waren wir da nicht schon mal?), der Feind trägt Bart und Sprengstoffgürtel und die Renten sind auch nicht mehr sicher.
Und wenn es doch mal zu langweilig werden sollte, dann konnten wir uns immerhin noch auf den wildgewordenen Texaner aus Washington verlassen, der hier und da mal einen Krieg vom Zaun brach. Aber der ist ja nun (gottlob) auch nicht mehr da...
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Bloody Olympics...
netzwelt, Mittwoch, 19. März 2008, 11:33
...ohne mich!
Eines dürfte mittlerweile klar sein: Die Olympischen Spiele werden nicht boykottiert werden und zwar nur aus einem Grund: Sie sind einfach ein Milliardengeschäft. Die Sponsoren, die vor allem den nicht gerade kleinen chinesischen Markt im Auge haben, werden das schon zu verhindern wissen.
Was extrem schade ist, denn für Peking sind diese Spiele vor allem anderen Imagepflege. Man will der Welt ein offenes China präsentieren und da wäre ein Boykott wegen Menschenrechtsverletzungen der GAU. Man hätte also tatsächlich mal eine Daumenschraube, die wirklich weh tut. Aber man wird sie nicht drehen.
Allerdings darf man auch etwas anderes nicht vergessen: Durch die olympischen Spiele rückt China in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Und das werden sich Protestgruppen und Dissidenten nicht entgehen lassen. Nicht nur in Tibet. Der innere Druck auf Peking wird in den nächsten Monaten enorm wachsen. Und je näher die Spiele rücken, desto schwieriger wird es werden, Proteste zu unterdrücken, denn es werden von Woche zu Woche mehr internationale Journalisten anwesend sein - und je mehr Nationen teilnehmen, desto mehr Presse wird aus China berichten.
Es ist gut möglich, dass China diese olympischen Spiele noch bereuen wird. Der Druck auf westliche Journalisten, nicht nur von Spiele, Freude und Eierkuchen zu berichten, wird (schönerweise) enorm sein. Der erwünschte Olympia-Imagegewinn wird zumindest im Westen fast mit völliger Sicherheit ausbleiben. Und mal gucken ob ein paar Sportler entweder die Eier für einen Boykott haben, oder, noch besser, vor Ort politisch Ärger machen. Man stelle sich ähnliche Bilder wie damals zur Zeiten der "Black Power"-Bewegung vor, schlimmer kann es für China kaum kommen.
Ich warte auf den ersten Sportler, der mit einem "Free Tibet"-Stirnband auf dem Treppchen steht. Solch einen Protest würde ich als ungleich geiler empfinden als die Spiele zu boykottieren.
Ansonsten bleibt meine Mattscheibe aus.
Eines dürfte mittlerweile klar sein: Die Olympischen Spiele werden nicht boykottiert werden und zwar nur aus einem Grund: Sie sind einfach ein Milliardengeschäft. Die Sponsoren, die vor allem den nicht gerade kleinen chinesischen Markt im Auge haben, werden das schon zu verhindern wissen.
Was extrem schade ist, denn für Peking sind diese Spiele vor allem anderen Imagepflege. Man will der Welt ein offenes China präsentieren und da wäre ein Boykott wegen Menschenrechtsverletzungen der GAU. Man hätte also tatsächlich mal eine Daumenschraube, die wirklich weh tut. Aber man wird sie nicht drehen.
Allerdings darf man auch etwas anderes nicht vergessen: Durch die olympischen Spiele rückt China in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Und das werden sich Protestgruppen und Dissidenten nicht entgehen lassen. Nicht nur in Tibet. Der innere Druck auf Peking wird in den nächsten Monaten enorm wachsen. Und je näher die Spiele rücken, desto schwieriger wird es werden, Proteste zu unterdrücken, denn es werden von Woche zu Woche mehr internationale Journalisten anwesend sein - und je mehr Nationen teilnehmen, desto mehr Presse wird aus China berichten.
Es ist gut möglich, dass China diese olympischen Spiele noch bereuen wird. Der Druck auf westliche Journalisten, nicht nur von Spiele, Freude und Eierkuchen zu berichten, wird (schönerweise) enorm sein. Der erwünschte Olympia-Imagegewinn wird zumindest im Westen fast mit völliger Sicherheit ausbleiben. Und mal gucken ob ein paar Sportler entweder die Eier für einen Boykott haben, oder, noch besser, vor Ort politisch Ärger machen. Man stelle sich ähnliche Bilder wie damals zur Zeiten der "Black Power"-Bewegung vor, schlimmer kann es für China kaum kommen.
Ich warte auf den ersten Sportler, der mit einem "Free Tibet"-Stirnband auf dem Treppchen steht. Solch einen Protest würde ich als ungleich geiler empfinden als die Spiele zu boykottieren.
Ansonsten bleibt meine Mattscheibe aus.
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