...wenn mein starker Arm es will.

Nun kommt er also, der große Streik im deutschen Bahnverkehr.
Die Lokführer fordern 31 Prozent mehr Lohn über einen eigenen Tarifvertrag. Das mag auf den ersten Blick überzogen wirken, aber man geht natürlich mit Maximalforderungen in einen Streik, um an Ende eine passable Lösung zu finden.

Dass die Masse der Bahnreisenden darunter zu leiden hat, liegt in der Natur der Sache. Ein Streik muss Druck auf den Arbeitgeber erzeugen, ansonsten ist er nutzlos. Die Lokführer können ja nicht einfach nur hübsche Transparente an ihre Loks hängen oder Durchsagen machen á la "In Kürze erreichen wir Wanne-Eickel. Und außerdem will ich mehr Lohn!"

Und wenn Herr Mehdorn sich über die Forderungen aufregt, dann sollte er sich fragen lassen wie er denn dazu steht, dass sein eigenes Gehalt um 60 % erhöht wurde. Na?

Ich denke auch, dass diese Forderungen - wenngleich etwas überzogen - doch durchaus eine gewisse Berechtigung haben. Schließlich ist so ein Job als Lokführer nicht ohne, man trägt eine hohe Verantwortung für Mensch und Material, hat einen ziemlich anstrengenden Schichtdienst und sollte schon angemessen bezahlt werden. Einen ganz eigenen Tarifvertrag werden allerdings die Kollegen, die nicht im Führerhaus sitzen, ziemlich ungerecht finden. Zumal die anderen Gewerkschaften ja dummerweise auch noch eine Ausstiegsklausel in ihren kürzlich geschlossenen Tarifverträgen haben, was das ganze noch komplizierter macht...

Die Bahn wird sich bewegen müssen, so oder so. Im europäischen Vergleich liegen die deutschen Lokführer was den Verdienst angeht ganz hinten.

Ganz ehrlich, hat denn so ein Lokführer so viel Verantwortung? Er muss nicht lenken wie beispielsweise ein Busfahrer und wenn er einen Menschen überfährt ist es nicht seine Schuld.

Der Druck auf die Arbeitgeber wäre auch groß, wenn sie nicht zur Urlaubszeit streiken würden.

Natürlich trägt der Verantwortung - er muss auf die Stecke achten, auf Signale, auf Funk und was weiß ich noch.

Der hat mitunter Hunderte von Fahrgästen in den Waggons hinter sich.