Get a life?!
netzwelt, Donnerstag, 21. Juni 2007, 20:44
Ich glaube, ich werde alt. Als ich mich heute nach meiner Aufwachphase wie immer aus dem Bett schwingen wollte fand mein Rücken das gar nicht lustig. Und der Typ, der mich dann im Bad aus dem Spiegel anblickte wirkte auch nicht mehr ganz frisch.
Nach einer mehr oder weniger erfolgreichen Menschwerdung (auch 'Morgentoilette' genannt) wagte ich dann mal einen genaueren Blick und musste doch tatsächlich Falten entdecken. Na gut, eher Fältchen. Oder, noch besser: Linien. Aber sie sind da!
Ich bin zwar nicht eitel, aber das brachte mich dazu, während des ersten Kaffees mal ein wenig die Gedanken kreisen zu lassen. Über die verschiedenen Lebensabschnitte, die man so hinter sich bringt.
Den ganzen Kindheitskram lass ich mal weg. Machen wir direkt einen Sprung zu dem Tag, an dem ich 16 wurde. Das war die Übergangszeit von der Kindheit zum Erwachsensein. Alkohol, Tabak und Frauen wurden attraktiv. Und an die beiden erstgenannten kam man auch leichter dran.
Der nächste wichtige Punkt war dann der 18. Geburtstag. Volljährigkeit. Ernst des Lebens. Eine gute Zeit. Und eine Zeit, in der die Vergangenheit irgendwie noch da war, aber die Zukunft noch weit weg.
Dann kam erst mal sehr lange nichts. Die 25 ging an mir vorüber. Okay, man hat ein Vierteljahrhundert hinter sich gebracht, aber das nahm ich zur Kenntnis, mehr auch nicht. Ich war gerade auf dem Weg. Aber irgendwie war ich noch nicht richtig los gelaufen. Angekommen sowieso nicht. Eigentlich war noch nicht mal die Richtung wirklich klar.
Und dann kam die 30. Das war ein Bruch. Man macht sich Gedanken darüber, was man bislang so gemacht hat. Was aus den ganzen Träumen, Wünschen und Vorstellungen geworden ist. Ob man der Mensch ist, der man sein wollte. Ob das eigene Leben eine Bedeutung hat. Ob man glücklich ist. War ich glücklich? Ich glaube schon. Eine längere Beziehung hatte ich ein paar Wochen vorher hinter mich gebracht und eine andere angefangen. Ja, ich fühlte mich damals glücklich (und war bald darauf auch wieder solo).
Aber es blieben immer noch Fragen offen. Antworten gab es keine. Der Zweifel nagte.
Die 30 ist jetzt schon eine ganze Weile her. Früher hielt ich Leute die jenseits der dreißig waren für steinalt, jetzt bin ich mittlerweile selber drüber und irgendwann fängt man doch an, sich mit sich selbst und seinem Leben auseinanderzusetzen, damit man vielleicht rechtzeitig die Kurve kriegt und dann doch noch das tolle und außergewöhnliche Leben führt, von dem man immer geträumt hat.
Und dabei weiß ich noch nicht einmal, was mich mehr beunruhigt. Dass ich diese Chance vielleicht verpassen könnte, oder dass ich mich früher oder später mit diesem Thema ernsthaft auseinander setzen muss. Aber will ich das wirklich? Muss ich dass unbedingt? Vielleicht finde ich die Antwort irgendwann. Ich werde es euch wissen lassen...
Nach einer mehr oder weniger erfolgreichen Menschwerdung (auch 'Morgentoilette' genannt) wagte ich dann mal einen genaueren Blick und musste doch tatsächlich Falten entdecken. Na gut, eher Fältchen. Oder, noch besser: Linien. Aber sie sind da!
Ich bin zwar nicht eitel, aber das brachte mich dazu, während des ersten Kaffees mal ein wenig die Gedanken kreisen zu lassen. Über die verschiedenen Lebensabschnitte, die man so hinter sich bringt.
Den ganzen Kindheitskram lass ich mal weg. Machen wir direkt einen Sprung zu dem Tag, an dem ich 16 wurde. Das war die Übergangszeit von der Kindheit zum Erwachsensein. Alkohol, Tabak und Frauen wurden attraktiv. Und an die beiden erstgenannten kam man auch leichter dran.
Der nächste wichtige Punkt war dann der 18. Geburtstag. Volljährigkeit. Ernst des Lebens. Eine gute Zeit. Und eine Zeit, in der die Vergangenheit irgendwie noch da war, aber die Zukunft noch weit weg.
Dann kam erst mal sehr lange nichts. Die 25 ging an mir vorüber. Okay, man hat ein Vierteljahrhundert hinter sich gebracht, aber das nahm ich zur Kenntnis, mehr auch nicht. Ich war gerade auf dem Weg. Aber irgendwie war ich noch nicht richtig los gelaufen. Angekommen sowieso nicht. Eigentlich war noch nicht mal die Richtung wirklich klar.
Und dann kam die 30. Das war ein Bruch. Man macht sich Gedanken darüber, was man bislang so gemacht hat. Was aus den ganzen Träumen, Wünschen und Vorstellungen geworden ist. Ob man der Mensch ist, der man sein wollte. Ob das eigene Leben eine Bedeutung hat. Ob man glücklich ist. War ich glücklich? Ich glaube schon. Eine längere Beziehung hatte ich ein paar Wochen vorher hinter mich gebracht und eine andere angefangen. Ja, ich fühlte mich damals glücklich (und war bald darauf auch wieder solo).
Aber es blieben immer noch Fragen offen. Antworten gab es keine. Der Zweifel nagte.
Die 30 ist jetzt schon eine ganze Weile her. Früher hielt ich Leute die jenseits der dreißig waren für steinalt, jetzt bin ich mittlerweile selber drüber und irgendwann fängt man doch an, sich mit sich selbst und seinem Leben auseinanderzusetzen, damit man vielleicht rechtzeitig die Kurve kriegt und dann doch noch das tolle und außergewöhnliche Leben führt, von dem man immer geträumt hat.
Und dabei weiß ich noch nicht einmal, was mich mehr beunruhigt. Dass ich diese Chance vielleicht verpassen könnte, oder dass ich mich früher oder später mit diesem Thema ernsthaft auseinander setzen muss. Aber will ich das wirklich? Muss ich dass unbedingt? Vielleicht finde ich die Antwort irgendwann. Ich werde es euch wissen lassen...
goetzeclan,
Freitag, 22. Juni 2007, 18:26
Ich bin jetzt 43. Ab 30 geht es erst wirklich los. Vorher ist junge Hund. Aber ab 30 ...
Echt. Ich bin froh nicht mehr teen oder twen zu sein. Ich würde mich erschießen. Mich schüttelt es, wenn ich daran denke wie peinlich das üblicherweise ist, das Leben unter 30.
Echt. Ich bin froh nicht mehr teen oder twen zu sein. Ich würde mich erschießen. Mich schüttelt es, wenn ich daran denke wie peinlich das üblicherweise ist, das Leben unter 30.
netzwelt,
Samstag, 23. Juni 2007, 12:46
Ist man nicht selbst dafür verantwortlich, wenn es peinlich wird - oder wie in Ihrem Fall, wenn ich es richtig verstanden habe, peinlich war?
goetzeclan,
Sonntag, 24. Juni 2007, 15:27
Ja und Nein. Als Jugendlicher oder Twen macht man Dinge, die man richtig findet, die es aber nicht sind. Auch später noch passiert das, aber es ist deutlich deutlich weniger. Ausnahmen bestätigen dabei die Regel.
Die Stellen zu entdecken und daraus zu lernen, das ist Entwicklung. Ganz besonders fies ist dabei übrigens, das man als Teenager oder twen glaubt alles zu wissen. Das aber tun nicht mal die Alten ...
Die Stellen zu entdecken und daraus zu lernen, das ist Entwicklung. Ganz besonders fies ist dabei übrigens, das man als Teenager oder twen glaubt alles zu wissen. Das aber tun nicht mal die Alten ...
netzwelt,
Sonntag, 24. Juni 2007, 15:32
Ganz besonders fies ist dabei übrigens, das man als Teenager oder twen glaubt alles zu wissen. Das aber tun nicht mal die Alten...
Das wäre dann aber auch eine verdammt langweilige Sache, wenn es gar nichts neues mehr zu entecken und zu lernen gäbe...
Das wäre dann aber auch eine verdammt langweilige Sache, wenn es gar nichts neues mehr zu entecken und zu lernen gäbe...
goetzeclan,
Sonntag, 24. Juni 2007, 21:02
Nicht nur das, man kann auch immer wieder später in neue Peinlichkeiten geraten :-) Das hört nie wirklich auf ...
netzwelt,
Dienstag, 26. Juni 2007, 12:41
Dann erzählen Sie uns doch mal einen Schwank aus Ihrer Jugend. Aktuelle Peinlichkeiten werden natürlich auch gerne genommen... ;-)
goetzeclan,
Dienstag, 26. Juni 2007, 19:26
Kennen Sie mein Blog?
:-)
:-)
netzwelt,
Dienstag, 26. Juni 2007, 21:31
Wer kennt es nicht? ;-)
Von Peinlichkeiten oder diversen Fettnäpfchen in die Sie so mir nichts dir nichts hineintreten ist dort aber eher selten die Rede.
Oder hab ich was verpasst?
Von Peinlichkeiten oder diversen Fettnäpfchen in die Sie so mir nichts dir nichts hineintreten ist dort aber eher selten die Rede.
Oder hab ich was verpasst?
goetzeclan,
Dienstag, 26. Juni 2007, 23:31
Oh, das kennen nur wenige Eingeweihte.
Aber Sie haben Recht, über Peinlichkeiten schreibe ich nicht so oft. Muss ich mal nachholen.
Aber Sie haben Recht, über Peinlichkeiten schreibe ich nicht so oft. Muss ich mal nachholen.
netzwelt,
Dienstag, 26. Juni 2007, 23:37
Tun Sie das, wir harren gespannt der Dinge, die da ans Licht kommen mögen.
(Nehmen Sie die kleinen Fettnäpfchen des täglichen Lebens, das ist amüsanter). ;-)
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(Nehmen Sie die kleinen Fettnäpfchen des täglichen Lebens, das ist amüsanter). ;-)