Wir sind Kulturhaupstadt
netzwelt, Dienstag, 30. Juni 2009, 11:11
2010 ist das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas. Soll es zumindest sein. Deshalb wird auch allerorten gebaut, gebuddelt und geschweißt.
Vor allen Dingen die Bahnhöfe werden groß umgebaut, denn der ein oder andere Kulturtourist wird mit der Bahn anreisen. Und einige Bahnhöfe hatten es, zugegebenermaßen, auch wirklich nötig.
Duisburg. Dortmund. Und Essen:
Man kann es ein Tunnelloch nennen oder auch den provisorischen Nordostausgang des Essener Hauptbahnhofs; jedenfalls steht da an einem Container ein Teil des Schlamassels aufgezählt: "Alle Züge, die planmäßig aus Gleis 6 fahren, fahren... abweichend aus Gleis 4."
So weit, so klar, nur folgt darunter umstandslos die Liste "Ausnahmen und weitere Abweichungen" mit zehn Punkten, in sich zum Teil nochmals unterschieden in werktags und sonntags, sowie die Ausnahmenausnahme, dass der Regionalexpress 11 statt aus Gleis 6 oder Gleis 4 aus Gleis 10 fährt, außer dem um 20.15 Uhr, versteht sich.
(© www.derwesten.de)
Alles klar? Nein? So geht es vielen, auch mir – und ich fahre wirklich oft und viel mit der Bahn. Bis 2010 soll das erledigt sein, nur was erwartet den Besucher dann, wenn er den neuen Bahnhof verlässt? Man ahnt es...eine Baustelle. Denn die Stadt beginnt mit ihrem Umbau des Hauptbahnhof-Umfeldes (Vorplatz und Straßen, Parkplätze und Busbahnhof) erst im Herbst dieses Jahres. Und das wird bis in den Kultursommer hinein dauern.
Nicht dass man das vorher gewusst hätte, den Titel hat man ja erst seit drei Jahren. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, Baustellen an sich noch schnell zur Kunstform zu erklären. Quasi als Ausdruck der gestalterischen Kraft...sonst machen sie in irgendeiner Vernissage ja auch "Ah" und "Oh", wenn sie vor Leinwand voll Fingerfarbe stehen, oder Bücher von Nobelpreisträgern lesen, von denen sie bis zur Verleihung mit Sicherheit genauso wenig gewusst haben wie ich.
Um noch mal auf die Bahnhöfe zurückzukommen: Den Hauptbahnhof Gelsenkirchen hätte man gleich mit umbauen können. Der ist so hässlich, der geht glatt als modernes Kunstwerk durch - womit wir dann wieder bei der Kultur wären.
Vor allen Dingen die Bahnhöfe werden groß umgebaut, denn der ein oder andere Kulturtourist wird mit der Bahn anreisen. Und einige Bahnhöfe hatten es, zugegebenermaßen, auch wirklich nötig.
Duisburg. Dortmund. Und Essen:
Man kann es ein Tunnelloch nennen oder auch den provisorischen Nordostausgang des Essener Hauptbahnhofs; jedenfalls steht da an einem Container ein Teil des Schlamassels aufgezählt: "Alle Züge, die planmäßig aus Gleis 6 fahren, fahren... abweichend aus Gleis 4."
So weit, so klar, nur folgt darunter umstandslos die Liste "Ausnahmen und weitere Abweichungen" mit zehn Punkten, in sich zum Teil nochmals unterschieden in werktags und sonntags, sowie die Ausnahmenausnahme, dass der Regionalexpress 11 statt aus Gleis 6 oder Gleis 4 aus Gleis 10 fährt, außer dem um 20.15 Uhr, versteht sich.
(© www.derwesten.de)
Alles klar? Nein? So geht es vielen, auch mir – und ich fahre wirklich oft und viel mit der Bahn. Bis 2010 soll das erledigt sein, nur was erwartet den Besucher dann, wenn er den neuen Bahnhof verlässt? Man ahnt es...eine Baustelle. Denn die Stadt beginnt mit ihrem Umbau des Hauptbahnhof-Umfeldes (Vorplatz und Straßen, Parkplätze und Busbahnhof) erst im Herbst dieses Jahres. Und das wird bis in den Kultursommer hinein dauern.
Nicht dass man das vorher gewusst hätte, den Titel hat man ja erst seit drei Jahren. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, Baustellen an sich noch schnell zur Kunstform zu erklären. Quasi als Ausdruck der gestalterischen Kraft...sonst machen sie in irgendeiner Vernissage ja auch "Ah" und "Oh", wenn sie vor Leinwand voll Fingerfarbe stehen, oder Bücher von Nobelpreisträgern lesen, von denen sie bis zur Verleihung mit Sicherheit genauso wenig gewusst haben wie ich.
Um noch mal auf die Bahnhöfe zurückzukommen: Den Hauptbahnhof Gelsenkirchen hätte man gleich mit umbauen können. Der ist so hässlich, der geht glatt als modernes Kunstwerk durch - womit wir dann wieder bei der Kultur wären.
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