The last supper
netzwelt, Samstag, 24. Mai 2008, 11:41
Rock Hard Festival 2008
Bang or be banged!
Die anfänglichen Befürchtungen bezüglich des Wetters (immerhin war Pfingsten dieses Jahr sehr früh) lösten sich, je näher der Termin rückte, immer mehr in Wohlgefallen auf und letzten Endes hatten wir durchgehend blauen Himmel und gefühlte 35 Grad. So muss das!
Freitag
Anreisetag. Man kann zwar schon am Donnerstag den Zeltplatz entern aber da wir eh reserviert hatten war das nicht nötig. Und in diesem Jahr waren wir nicht am Arsch der Welt untergebracht sondern direkt ganz vorne. Sehr geil, auch wenn einem bei ungünstigem Wind die eine oder andere Chemie-Wolke aus den nahen Dixies um die Nase wehte. Egal, dann hält man eben mit Grillgeruch dagegen.
Nach der Ankunft erstmal die Kollegen aufgescheucht, damit man seine ganzen Plörren nicht selber schleppen muss, an der Kasse das obligatorische Festivalbändchen abgeholt (dieses Jahr in unschuldigem weiß) und ab dafür. Erstes Problem: Das nigelnagelneue Zelt aufbauen. Angeblich ein Drei-Mann-Zelt, aber nach dem Aufbauen stellte sich heraus dass im inneren inklusive der diversen Taschen maximal zwei Leute Platz finden - selbst ohne die üblichen Camping-Utensilien wäre es für drei Personen mehr als eng geworden. Aber was solls, ich hatte es ja für mich alleine, somit war mehr als genug Platz.
Die erste Erkenntnis: Zelt aufbauen in der prallen Sonne ist extremst schweißtreibend. Wo ist ein kühles Bier?
Die zweite Erkenntnis: Bereits am Freitag Mittag war der Zeltplatz gut gefüllt.
Und Erkenntnis Nummer drei: Was für eine geiler Haufen! Das wird spaßig...
Was die Bands angeht...okay, ich hätte mir eventuell Stormwarrior reinziehen können, aber wenn man gerade so gemütlich unterm Pavillon im Schatten herumlümmelt, ein kühles Dosenpils in der Hand, dann schenkt man sich auch gerne mal die legitimen Helloween-Nachfolger...den Freitags-Headliner TESTAMENT wollte aber keiner verpassen. Das Amphiteater war gut gefüllt und das Thin Lizzy-Intro "The Boys are back in town" machte Bock auf eine ordentliche Runde Thrash, aber scheinbar war der Soundmixer geistig abwesend, denn das, was einem da um die Ohren geblasen wurde, war nichts weiter als ein unterirdischer Soundbrei. Die einzelnen Stücke konnte man nur mit gutem Willen unterscheiden. Knarz, brumm, quietsch. Danke.
Also nach der Hälfte des Gigs schon zurück zum Zelt. Grill anschmeißen, Dose auf und ab dafür.
Die erste Nacht war dann...ja eher keine Nacht. Direkt uns gegenüber ein Bierwagen, der durchgehend geöffnet hatte, inklusive Festbeleuchtung. So findet man zwar auch nachts um zwei noch sein Zelt und braucht auch im inneren keine Taschenlampe, aber ein Bierwagen ist auch mit einem gewissen Lautstärkepegel verbunden. Ergo: Gute vier Stunden durchgeschlafen und morgens um 07:00 Uhr aus dem Zelt gefallen.
Samstag
Großkampftag! Erstmal aufs Töpfchen, dann die Wasserflasche zwecks der obligatorischen Morgentoilette gesucht und danach in den nächsten freien Stuhl gehängt und auf den Rest der Meute gewartet, die nach und nach aus den Zelten krabbelten.
Das Wetter war so derbe genial, dass man sich schon um 10 Uhr morgens problemlos seines T-Shirts entledigen konnte um die weiße Plauze schön in die Sonne zu halten. Leider wird da auch das Bier warm, also zurück in den Schatten.
Von den Bands nur am Rande was mitbekommen, alles nicht so meine Baustelle, obwohl Ecxiter und Exodus schon noch gepasst hätten. Egal. Dafür die diversen Merch-Stände abgeklappert und im Metal-Markt (ein großes Zelt auf dem Vorplatz, das man auch trefflich mit "Sauna" betiteln könnte) reingeschnuppert.
Als Headliner Immortal - oh weh, Death-Geballer und Gegrunze. Die Show an sich muss allerdings perfekt gewesen sein, wie man hörte. Gesehen hab ich sie nicht. Grunzen kann ich auch alleine und wenn es nur ein zufriedenes Brummen beim aufreißen der drölfzigsten Dose Bier ist. *hicks*
Sonntag
Super, fünf Stunden Schlaf geschafft...meine Güte, wie können so wenig Leute so einen Lärm veranstalten?
Sehr, äh..."aufrüttelnd" war auch der morgendlich seinen Dienst verrichtende Absaugwagen der die Dixies reinigte. *schluuurchz*, morgens um 08:00 Uhr. Prost!
Manche pfiffen sich zum Frühstück belegte Brötchen rein, andere Toast mit Nutella (bäh!), und der hartgesottene Rest warf den Grill an. Geht doch nix über eine Bratwurst zum Frühstück, die man mit einem Bier runterspült. Man hat da sowieso immer seinen Pegel. Interessanterweise sind die Ausfallerscheinungen aber eher selten, und das bei den vernichteten Mengen.
Musiklisches Leckerli diesmal: Volbeat. Meine Güte, was für eine Partystimmung. Band und Publikum in absoluter Feierlaune inklusiver äußerst launiger Ansagen von Front-Tolle Michael Poulsen:
Michael Poulsen: Are you feeling great?
Publikum: Yeaaah!
Michael Poulsen: (lauter) Are you feeling great?
Publikum: (lauter) YEEEAHH!
Poulsen: Are you feeling gay?
Publikum: YEAAAAAAH!
Poulsen: (breit grinsend) You're feeling gay?
Egal wer danach auf die Bretter muss, er kann nur verlieren. Diesmal waren es Paradise Lost. Und die waren wirklich "lost", zumal das sonnige wetter nicht zu ihrem Sound passt - also ab zum Metal Markt. Buttons? Shirt? Her damit, solange der Preis stimmt.
All Star-Jam? Lassen wir mal links liegen, aber Iced Earth nehmen wir als Headliner noch mit. Zumal Gesangs-Nulltalent Tim Owens wieder durch Matt Barlow ersetzt wurde.
Das Amphitheater proppevoll, Stimmung gut, Sound auch, aber trotzdem sprang der Funke bei mir nicht über. Vielleicht lag es an Bandkopf Jon Schaffer himself, der mir mit seinem radikalen US-Patriotismus gewaltig auf die Nüsse geht.
Montag
Abreisetag. Ein Zelt aufzubauen ist schweißtreibend und nervend, es abzubauen ist KRIEG! Vor allem ist es immer wieder erstaunlich wie so ein Monstrum in so eine kleine Tasche passt, in die auch noch die Heringe, das Innenzelt und ein Hammer passen.
Da die Biervorräte logischerweise vernichtet waren gab es wesentlich weniger zu schleppen und die ganzen Plörren konnten in zwei Gängen vom Zeltplatz zum Auto gebracht werden. Geht doch nix über eine Sackkarre!
See ya all next year!
Running Order
Freitag - 09. Mai
THE CLAYMORE
STORMWARRIOR
LAKE OF TEARS
Y&T
DIE APOKALYPTISCHEN REITER
TESTAMENT
Samstag - 10. Mai
THE SORROW
MOONSORROW
HELSTAR
ENSLAVED
EXCITER
AMORPHIS
EXODUS
IMMORTAL
Sonntag - 11. Mai
ENEMY OF THE SUN
SIEGES EVEN
ASPHYX
JORN
NAPALM DEATH
VOLBEAT
PARADISE LOST
ALLSTAR-JAM
ICED EARTH
Bang or be banged!
Die anfänglichen Befürchtungen bezüglich des Wetters (immerhin war Pfingsten dieses Jahr sehr früh) lösten sich, je näher der Termin rückte, immer mehr in Wohlgefallen auf und letzten Endes hatten wir durchgehend blauen Himmel und gefühlte 35 Grad. So muss das!
Freitag
Anreisetag. Man kann zwar schon am Donnerstag den Zeltplatz entern aber da wir eh reserviert hatten war das nicht nötig. Und in diesem Jahr waren wir nicht am Arsch der Welt untergebracht sondern direkt ganz vorne. Sehr geil, auch wenn einem bei ungünstigem Wind die eine oder andere Chemie-Wolke aus den nahen Dixies um die Nase wehte. Egal, dann hält man eben mit Grillgeruch dagegen.
Nach der Ankunft erstmal die Kollegen aufgescheucht, damit man seine ganzen Plörren nicht selber schleppen muss, an der Kasse das obligatorische Festivalbändchen abgeholt (dieses Jahr in unschuldigem weiß) und ab dafür. Erstes Problem: Das nigelnagelneue Zelt aufbauen. Angeblich ein Drei-Mann-Zelt, aber nach dem Aufbauen stellte sich heraus dass im inneren inklusive der diversen Taschen maximal zwei Leute Platz finden - selbst ohne die üblichen Camping-Utensilien wäre es für drei Personen mehr als eng geworden. Aber was solls, ich hatte es ja für mich alleine, somit war mehr als genug Platz.
Die erste Erkenntnis: Zelt aufbauen in der prallen Sonne ist extremst schweißtreibend. Wo ist ein kühles Bier?
Die zweite Erkenntnis: Bereits am Freitag Mittag war der Zeltplatz gut gefüllt.
Und Erkenntnis Nummer drei: Was für eine geiler Haufen! Das wird spaßig...
Was die Bands angeht...okay, ich hätte mir eventuell Stormwarrior reinziehen können, aber wenn man gerade so gemütlich unterm Pavillon im Schatten herumlümmelt, ein kühles Dosenpils in der Hand, dann schenkt man sich auch gerne mal die legitimen Helloween-Nachfolger...den Freitags-Headliner TESTAMENT wollte aber keiner verpassen. Das Amphiteater war gut gefüllt und das Thin Lizzy-Intro "The Boys are back in town" machte Bock auf eine ordentliche Runde Thrash, aber scheinbar war der Soundmixer geistig abwesend, denn das, was einem da um die Ohren geblasen wurde, war nichts weiter als ein unterirdischer Soundbrei. Die einzelnen Stücke konnte man nur mit gutem Willen unterscheiden. Knarz, brumm, quietsch. Danke.
Also nach der Hälfte des Gigs schon zurück zum Zelt. Grill anschmeißen, Dose auf und ab dafür.
Die erste Nacht war dann...ja eher keine Nacht. Direkt uns gegenüber ein Bierwagen, der durchgehend geöffnet hatte, inklusive Festbeleuchtung. So findet man zwar auch nachts um zwei noch sein Zelt und braucht auch im inneren keine Taschenlampe, aber ein Bierwagen ist auch mit einem gewissen Lautstärkepegel verbunden. Ergo: Gute vier Stunden durchgeschlafen und morgens um 07:00 Uhr aus dem Zelt gefallen.
Samstag
Großkampftag! Erstmal aufs Töpfchen, dann die Wasserflasche zwecks der obligatorischen Morgentoilette gesucht und danach in den nächsten freien Stuhl gehängt und auf den Rest der Meute gewartet, die nach und nach aus den Zelten krabbelten.
Das Wetter war so derbe genial, dass man sich schon um 10 Uhr morgens problemlos seines T-Shirts entledigen konnte um die weiße Plauze schön in die Sonne zu halten. Leider wird da auch das Bier warm, also zurück in den Schatten.
Von den Bands nur am Rande was mitbekommen, alles nicht so meine Baustelle, obwohl Ecxiter und Exodus schon noch gepasst hätten. Egal. Dafür die diversen Merch-Stände abgeklappert und im Metal-Markt (ein großes Zelt auf dem Vorplatz, das man auch trefflich mit "Sauna" betiteln könnte) reingeschnuppert.
Als Headliner Immortal - oh weh, Death-Geballer und Gegrunze. Die Show an sich muss allerdings perfekt gewesen sein, wie man hörte. Gesehen hab ich sie nicht. Grunzen kann ich auch alleine und wenn es nur ein zufriedenes Brummen beim aufreißen der drölfzigsten Dose Bier ist. *hicks*
Sonntag
Super, fünf Stunden Schlaf geschafft...meine Güte, wie können so wenig Leute so einen Lärm veranstalten?
Sehr, äh..."aufrüttelnd" war auch der morgendlich seinen Dienst verrichtende Absaugwagen der die Dixies reinigte. *schluuurchz*, morgens um 08:00 Uhr. Prost!
Manche pfiffen sich zum Frühstück belegte Brötchen rein, andere Toast mit Nutella (bäh!), und der hartgesottene Rest warf den Grill an. Geht doch nix über eine Bratwurst zum Frühstück, die man mit einem Bier runterspült. Man hat da sowieso immer seinen Pegel. Interessanterweise sind die Ausfallerscheinungen aber eher selten, und das bei den vernichteten Mengen.
Musiklisches Leckerli diesmal: Volbeat. Meine Güte, was für eine Partystimmung. Band und Publikum in absoluter Feierlaune inklusiver äußerst launiger Ansagen von Front-Tolle Michael Poulsen:
Michael Poulsen: Are you feeling great?
Publikum: Yeaaah!
Michael Poulsen: (lauter) Are you feeling great?
Publikum: (lauter) YEEEAHH!
Poulsen: Are you feeling gay?
Publikum: YEAAAAAAH!
Poulsen: (breit grinsend) You're feeling gay?
Egal wer danach auf die Bretter muss, er kann nur verlieren. Diesmal waren es Paradise Lost. Und die waren wirklich "lost", zumal das sonnige wetter nicht zu ihrem Sound passt - also ab zum Metal Markt. Buttons? Shirt? Her damit, solange der Preis stimmt.
All Star-Jam? Lassen wir mal links liegen, aber Iced Earth nehmen wir als Headliner noch mit. Zumal Gesangs-Nulltalent Tim Owens wieder durch Matt Barlow ersetzt wurde.
Das Amphitheater proppevoll, Stimmung gut, Sound auch, aber trotzdem sprang der Funke bei mir nicht über. Vielleicht lag es an Bandkopf Jon Schaffer himself, der mir mit seinem radikalen US-Patriotismus gewaltig auf die Nüsse geht.
Montag
Abreisetag. Ein Zelt aufzubauen ist schweißtreibend und nervend, es abzubauen ist KRIEG! Vor allem ist es immer wieder erstaunlich wie so ein Monstrum in so eine kleine Tasche passt, in die auch noch die Heringe, das Innenzelt und ein Hammer passen.
Da die Biervorräte logischerweise vernichtet waren gab es wesentlich weniger zu schleppen und die ganzen Plörren konnten in zwei Gängen vom Zeltplatz zum Auto gebracht werden. Geht doch nix über eine Sackkarre!
See ya all next year!
Running Order
Freitag - 09. Mai
THE CLAYMORE
STORMWARRIOR
LAKE OF TEARS
Y&T
DIE APOKALYPTISCHEN REITER
TESTAMENT
Samstag - 10. Mai
THE SORROW
MOONSORROW
HELSTAR
ENSLAVED
EXCITER
AMORPHIS
EXODUS
IMMORTAL
Sonntag - 11. Mai
ENEMY OF THE SUN
SIEGES EVEN
ASPHYX
JORN
NAPALM DEATH
VOLBEAT
PARADISE LOST
ALLSTAR-JAM
ICED EARTH
der_lasso,
Montag, 26. Mai 2008, 14:10
Klingt nach viel Spaß, für den, der es mag! :o) Freut mich für Dich! :o)
thadeus,
Sonntag, 15. Juni 2008, 00:08
Yeah, Napalm Death forever! Grindcore ist schon was feines!
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